Marrakesch in drei Tagen

Tag 1 Ankunft

1. Abend:

Abends zum Essen ins Restaurant “La Cantine des Gazelles” auch geheizt wenn nötig, dann Rundgang über den Platz Place Jemaa el Fnaa, Geldwechseln im Hotel Ali (bester Kurs in Marrakesch, 24. Std. geöffnet) oder CHANGE beim Café Argana, zurück ins  Riad, vielleicht einen Tee auf der Terrasse trinken.

Tag 2:

nach dem Frühstück zu Fuß in Ca. 15 Minuten gemütlich zur Jemaa el Fna, dann durch die nordwestlichen Suks zum Dar Cherifa, einem sehr sehenswerten gut renovierten Riad aus dem 17. Jahrhundert, Kulturzentrum abseits des Massentourismus mit viel Atmosphäre. Geht auf die Dachterrasse und trinkt unten im Patio einen Tee oder Gewürzkaffee und lest das Kapitel “Über den Dächern von Marrakesch“ aus Elias Canetti´s Buch „Die Stimmen von Marrakesch“ Dann durch die Straßen der Funduks (Karawansereien, sehr interessant, viel Atmosphäre, teils noch ganz original, teils mit interessantem Kunsthandwerk), Fontaine Mouassine, und ins Musée de la Musique, eine sehr interessanten Haus, in dem man nicht nur über die reiche Musiktratdtion Marokkos informiert wird, sondern auch ein wunderbares Interieur einer reichen Kaufmannsfamilie besichtigt. Hier lebte und malte ein bekannter moderner marokkanischer Künstler und hier wurden in den wilden 70ern legendäre Partys gefeiert. Che Guevara lebte hier und auch die Stones waren hier zu Gast. Abends gibts häufig Konzerte mit Berber-, Arabischer oder Gnawa Musik Mit dem Tickert fürs Museum erhält man 40 dh Rabatt. Dann über die Färbermärkte und Suks, den ehemaligen Sklavenmarkt, Fetischmarkt, Teppichmarkt, mit Zwischenstopp  auf der hübschen Place Rahba Khedima und zum Restaurant Dar Timtam, schönstes Haus im Suk, Geheimtipp wenn Ihr sagt, dass Ihr vom Riad Michel kommt bekommt Ihr einen andere Speisekarte und esst königlich ein Menü ab 95 Dirham (nur bis 17 Uhr geöffnet).  Zurück zur Jemaa el Fna, eine Orangensaft trinken am Stand 35, kurz rüber laufen zur ehrwürdigen Kotubiamoschee (man darf aber nicht hinein, aber die Gärten dahinter sind sehr schön und in den Wintermonaten sollte es dort Orangen  an den Bäumchen geben.). Zurück zum Riad, spätnachmittags evtl. in den Nachbarschaftshamam, (Siehe Artikel „Hamam“)  Abends mit dem Bus Nummer 1 in die Neustadt, nach dem Platz du 16 Novembre aussteigen (vor dem Carree Eden), Boulevard überqueren, und links in die erste Straße 100 m reingehen. Hier findet Ihr direkt das sehr populäre Fischrestaurant Al Bahria. Super Paella, Super Fritture Royale für etwa 5 Euro reicht für 2, Beilagen inklusive oder Ihr sucht  euch den Fisch an der Theke raus, und lasst ihn grillen.  Eventuell noch auf die Dachterrasse des Hotels „La Renaiisance“ wo es Musik, alkoholische Getränke und einen herrlichen Blick über den Dachpool und Marrakesch gibt. Danach am besten mit Taxi (ca. 4 Euro) zurück nach Hause oder Zwischenstopp an der Place.

Tag 3:

Morgens um 8.55 an den Saadiergräbern sein, da sonst zu viele Leute anstehen. Das ist das “Taj Mahal” von Marrakesch, ca. 25 Minuten von unserm Riad zu Fuß entfernt. Dann eventuell in die Berberapotheke im Bab Aganaou, wo Euch ein perfekt deutsch sprechender Marokkaner alles über Gewürze, Aganöl und arabische traditionelle Medizin erklären wird. Sehr interessant, alles zum Riechen, Fühlen und Probieren. Alle Produkte dort sind zertifiziert Bio und hochwertig, aber eben auch teuer. Kein Kaufzwang. Hier solltet Ihr aber kein Koch- Aganöl dort kaufen, zu teuer und auch keinen Safran. Die anderen Dinge, vor allem die Salben, Cremes und Aroma- bzw. Massageöl und Duftsteine sind hervorragend und ihr Geld wert. Anschließend in den El Badi Palast, (Storchenpalast) einst die größte Palastanlage des Maghreb, Sitz des Sultans Ahmed des Prächtigen. Im hinteren linken Eck des Palasthofs ist ein kurzer animierter Film zu sehen, der einem einen guten Eindruck gibt von der ehemaligen Prachtentfaltung. Dann weiter über die Place Ferblantier (Messingschmiede) und den Gewürzmarkt (Mellah, Judenviertel), wo Ihr bei unserem Gewürzhändler Reda (+212677294097) frische Gewürze zum Einheimischenpreis bekommt, zum Bahia-Palast, sehenswerte Anlage, mit wunderschönen Zimmerfluchten und tollen Zedern­holzdecken und Harem – sehr überlaufen. Dann über die Rue Zitoun zurück, Abstecher rechts zum sehr interessanten Museum Dar Si Said das eine gute Alternative zum überlaufenen Palais Bahia darstellt und zugleich ein Teppichmuseum beinhaltet. Die Prunkgemächer im 1. Stock sind die schönsten von Marrakesch, der Garten mit Brunnen ist auch sehr sehenswert und man bekommt einen guten Eindruck wie die Reichen dort lebten. Hier gibts nur wenige Touristen, (also eher den Bahia-Palais auslassen wenn Zuviel Leite dort anstehen). Dann weiter in 5 Minuten zum Platz Jemaa el Fna. Dort, in einer kleinen verborgenen Nebengasse nahe des Café de France die Lammbratereien suchen, wo das Lamm aus den Lehmöfen im Boden kommt (Mechoui) eine absolute Lieblingsspeise der Marokkaner, bestes Lamm ever!! Geheimtipp, täglich außer Freitags. Lasst Euch die Deckel der Öfen öffnen und fotografiert runter wo die Lämmer an Spieße vor sich hingaren. Kauft Euch (Kilopreis 18 Euro, vor Euch abgewogen und geschnitten) ein wenig Lammfleisch, das Ihr auf ein Tablett bekommt mit Brot und esst es gleich evtl in der Nische hinter dem Ofen oder lasst es Euch in ein nahegelegenes Restaurant bringen und bestellt einen Tee dazu. Das regeln alles die Leute bei den Verkaufstheken. Bezahlt wird wenn man geht. Ein archaisches Esserlebnis, zumal an dieser Stelle seit 800 Jahren diese Lehmöfen fast täglich geheizt werden. Danach macht Ihr einen Abstecher in die Rue Darbachi, die belebteste Straße, die ins populäre Ben Saleh Viertel führt. Nach ca. 150  m, nach einem kleinen Platz mit Restaurants gibts auf der rechten Seite einen kleinen Saftladen, wo ihr für 60 Cent den besten Fruchtpulpe mix in Marokko bekommt, immer ganz frisch gemacht, nehmt „Panaché „ (in Schichten im Glas gemischt).

Geht dann zurück zu unserem Riad, diesmal einfach die Rue Dabachi in Richtung Moschee Ben Salah, dann links in die Rue Azbezt und schaut Euch unbedingt noch die Medersa Ben Youssef an, die vielleicht schönste Koranschule Marokkos, die gerade erst renoviert wurde. Wer dann immer noch nicht genug hat kann noch das nahegelegene Museum der Fotografie besuchen und den Tag auf der wunderbaren Dachterrasse ausklingen lassen.

Tag 4:

Am besten morgens 8 Uhr!!! mit dem Taxi (mit dem Bus ist umständlich) zum Jardin Majorelle, dem inzwischen zweitschönsten Garten von Marrakesch in der Neustadt, (leider teurer Eintritt – unbedingt per internet Reservieren), mit fantastischen Sukkulenten und Kakteen und der Villa und Grab von Ives Saint Laurent und einem kleinen aber feinen Berbermuseum. Der Garten ist ein touristisches „Muss“ darum ab 9 Uhr schrecklich überfüllt, vor allem in den Saisonzeiten. Daneben das Yves Saint Laurent Museum ist auch sehenswert, denn der Designer hatte nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung Marrakeschs zum Zentrum der Jetsetter. Von dort entweder mit Taxi oder zu Fuß (ca. 15 Minuten) zum nördlichen Stadttor, Bab Doukala. Geht durch das Stadttor und dann die Rue du Bab Doukala, sehr belebte typische absolut untouristische Einkaufsstraße in ca. 15 Minuten zum Dar el Bacha, einen sehenswerten Palast des Glaoui Pascha, der bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts den Süden beherrschte. Hier gibt es auch ein ganz besonderes Kaffee mit hunderten von Kaffeesorten serviert in goldenen Tassen! Dann weiter bis zur Koranschule Ben Youssuf, der schönsten Koranschule von Marrakesch – falls ihr es gestern nicht geschafft habt. Ein absolutes MUSS!!!  Eventuell daneben das Musée de Marrakesch ansehen, ein interessanter stilvoll renovierter Palast mit riesigem überdachtem Hof, Hamam und interessanten Ausstellungen. ACHTUNG!!!: lasst Euch in dieser Gegend auf keinen Fall von Leuten abschleppen, die Euch kostenlos die Gerbereien – “Les Tanneurs” – zeigen wollen. Die Gegend ist unübersichtlich und ihr findet kaum mehr raus und wenn ihr nichts in den viel zu teuren Lederläden kauft, durch die man “zufällig” durchmuss, wenn man aus der Gerberei wieder raus will, dann gibt’s Schwierigkeiten. Es gibt nur unnötigen Ärger und Zeitverlust. Finger weg!!! Danach frei für Schlendern über die Suks, abends zurück zum Riad.

Alternativ empfehle ich den Anima-Garden (www.anima-garden.com) von André Heller, etwas außerhalb, aber hervorragend und kostenlos mit dem Shuttlebus vom Parking La Koutoubia (hinter der Koutoubia-Moschee) erreichbar. Der Garten ist noch nicht überlaufen und eine herrliche Erholung von der Hektik der Stadt.

Alle Informationen nach bestem Wissen oder Gewissen aber ohne Garantie!